Arbeitszimmer von Aro Volturi

Aro gab vor, kein Interesse an Laurens Erzählung zu haben. Stimmte das wirklich? War es ihm schon langweilig geworden, alles über sein Spielzeug zu erfahren?
Er holte tief Luft. Eigentlich hatte er Aro alles schon erzählt. "Lauren hatte die Idee, dass es besser wäre, Benjamin auf diese Weise herzulocken, da er sicher nicht mitkommen würde. Ich denke, damit hat sie auch recht." Er runzelte die Stirn. Hoffentlich hatte sie Recht. "Also habe ich sie zu Benjamin und Tia geführt und sie hat Benjamin weggelockt, damit sie Tia kidnappen konnte. Alles verlief total reibungslos. Ich denke, Benjamin ist sicher schon auf dem Weg hierher." Mehr wusste er im Moment nicht zu sagen und sah Lauren an. Vielleicht hatte sie noch etwas hinzuzufügen? Außer, dass sie Leute getötet hatte.

Nach Demetris genaueren Bericht dachte Aro noch einen Moment über alles nach. "Das war wirklich gut Lauren", er lächelte sie nun endlich direkt an, "Ich hätte nicht gedacht, dass du so mitarbeiten würdest." Er war wirklich überrascht von ihre Bereitwilligkeit ihm gegenüber. Doch warum saß sie nun so unverschämt auf den Stuhl und hatte keinen Anstand ihm gegenüber.
Demetri wartete erführchtig, daher sagte er zu ihm:
"Demetri, auch du hast diese Sache gut gemacht und mir Lauren wohlbehalten zurück gebracht. Was sagst du zu der verwunderlichen Lage, dass Lauren wohl auch Blut benötigt?" Dann blickte er sein Versuchsobjekt neugierig an und der alte Funken, weswegen er auf sie Aufmerksam geworden war, begann wieder in ihm aufzuglühen.
Doch war ihr Geruch nicht mehr der selbe. Etwas hatte sich gravierend an ihr geändert, was ihm vor Wut wohl das letzte Mal nicht bemerkt hatte. Er hielt den Kopf schräg und betrachtete sie eingehend.

Das war wirklich gut Lauren. Klingt als würde er einen Hund loben. Ob ich wohl auch einen Keks kriege? Aber ... von den Anwesenden bin ich wohl die die einem Hund am nächsten kommt. Wuff.
Als Aro sie zum ersten mal richtig anschaute, drehte sie sich wieder weg.
"Wieso wundert es dich das ich Blut brauche? Ich bin auch ein Vampir ... glaub ich jedenfalls." Auch wenn mein Herz noch schlägt. Sie schloss die Augen und versuchte sich auf ihren Herzschlag zu konzentrieren. Es schlägt so langsam. Was wohl passiert wenn es aufhört zu schlagen? "Kennt ihr einen Vampir der sich Nathaniel nennt?" Wenn die Volturi eine Art Vampir-Polizei sind, dann sollten sie auch die meisten Vampire kennen. Und wenn wir hier schon nichts weiter tun können, als auf Benjamin zu warten, dann kann ich ja auch gleich fragen.

Lauren war sicher das einzige Wesen auf der Welt, das nicht wusste, was es war und wo es hingehörte. Irgendwie tat sie ihm schon fast leid. "Du kommst einem Vampir zumindest sehr nahe", antwortete er daher. Aro würde sicher noch herausfinden, was sie war, solange es ihn zumindest noch interessierte.
Sie fragte nach Nathaniel. Woher kennt sie Nathaniel? Demetri warf Aro einen kurzen Blick zu. "Woher kennst du ihn?", fragte er dann vorsichtig. Er wusste nicht, wieviel Aro ihr verraten wollte, daher beließ er es erst mal dabei und wartete darauf, was sein Meister dazu zu sagen hatte.

"Wir werden sehen, was du bist", sagte er zu Lauren, um schließlich den kurzen Blick von Demetri zu bemerken. Demetri machte sich wohl etwas aus dieser Lauren, darüber musste Aro schmunzeln. Er munterte sie sogar auf, indem er sagte, dass sie einem Vampir zumindest nahe kam.
Dann war selbst Aro überrascht, woher sie diesen verräterischen Vampir kannte.
"Ja, erzähl uns erst, woher du ihn kennst?", fragte Aro noch seine Informationen zurück haltend, denn was ging es Lauren an, dass er diesen Nathaniel zu den Cullens geschickt hatte, um sie zu töten. Und um die Werwolfarmee aufzustellen. Insgeheim ärgerte es Aro jedoch, dass ihm noch eine interessante Gabe abhanden gekommen war, denn er würde wohl nie mehr erfahren, wo sich dieser Vampir aufhielt, der in den Geist eines Lebewesens eindringen konnte und dieses dadurch zwingen konnte, das zu tun was er wollte. So etwas wäre sehr nützlich für Aro gewesen. Kaum merklich seufzte Aro auf und wartete auf die Antwort von Lauren.

Ah, sie kennen ihn. Ich hätte schon damals stutzig werden sollen, als Aro das Gift aus seinem Safe geholt hat.
"Ich kenne ihn nicht wirklich. Er war einmal bei mir im Krankenhaus." Und danach in meinen Gedanken und Albträumen. "Außerdem haben seine 'Untergebenen' meine Arme und meine Schulter so zugerichtet. Aber das wisst ihr ja sicher schon. Ach und er war es, der mir meinen Namen gegeben hat." Lauren drehte den Sessel wieder zurück, um Aros Reaktion sehen zu können. Es ist echt zum verzweifeln. Ich bin hier, weil Aro anscheinend die Cullens umbringen wollte. Das einzige was er damit erreicht hatte, war der Tod von mehreren Menschen und ... meine Verwandlung. Und jetzt bin ich auf Aros Schutz angewiesen, weil Benjamin mich sicher umbringen will. Sie lächelte Aro auf eine sarkastische Art an. "Denn Rest der Geschichte kennt ihr ja."

So langsam erwachte Felix aus seiner Trance, die er gelegentlich nutzte, um sich an alte Zeiten zu erinnern. Er stand in aller Ruhe auf, legte alles bei Seite und ging ruhigen Schrittes zu Aro's Arbeitszimmer.

Er spürte, das die anderen mit ihrem Gast bereits angekommen waren und das alles wohl so gelaufen war, wie sie es sich vorgestellt hatten. Auch ohne ihn schien das ganze gut zu laufen. Vielleicht hatte Aro eine Mission, die ihn etwas beschäftigen würde? Also hin mit mir, ich muss ja nicht Wachhund für einen "Wachhund" spielen, der sich ja anscheinend in sein Schicksal nun eingefügt hat... dachte er, und zudem schien ja Demetri einen bessern Draht zu ihr zu haben. Warum dann hier verweilen? Sie haben ja ihren Gast bekommen....

Er klopfte an Aro's Tür an und wartete die üblichen Augenblicke an, bevor er eintrat.

Auf einmal verschwand Lauerns Lächeln. Ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Bilde ich mir das nur ein, oder war das eben ein Erdbeben? Es war zwar sehr leicht - ein normaler Mensch hätte es nicht bemerken können - aber es war ganz sicher ein Erdbeben. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Kann es sein? Ist er wirklich schon angekommen? Ein Blick auf Demetris Gesicht bestätigte ihre Befürchtung. Benjamin ist hier. Ab jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis er mich findet. Ich bin mir sicher, dass er erst Tias Geruch verfolgen wird, aber wird er auch hier vorbei kommen? Schließlich war Tia niemals hier gewesen. Allerdings war sie in meinem Zimmer und das ist nicht sehr weit von hier ... Lauren sah zwischen Aro und Demetri hin und her. "Und was jetzt?" Jemand klopfte an die Tür und Lauren zuckte leicht zusammen. Beruhige dich, das ist er nicht. Er würde sicher nicht anklopfen.

Chelsea stand immer noch da und wartete darauf, dass Aro ihr etwas zu tun gab und begann sich unendlich stark zu langweilen. Sie hatte auch keinen Durst gehabt, weswegen sie nicht beim Mahl gewesen war und nurn stand sie hier und wartete und wurde anscheinend ignoriert.
Lauren hatte zusammen mit Demetri ihren Bericht abgegeben. Aha ... das Kücken fügte sich also in ihre Rolle. Als es leicht bebte, wurde sie leicht unruhig und zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte.

Aro grübelte eine Weile über Laurens Worte nach und hatte schließlich nur genickt. Was hatte das mit dem Namen auf sich? Aufmerksam beobachtete er Lauren, während er im Raum auf und ab schritt. Lange sagte keiner ein Wort und seine Untertanen standen in seinen Räumen verteilt. Waren wir gut organisiert falls Benjamin eintraf?, während er sich dies fragte, spürte er bereits eine sehr leichte Erschütterung. Erschreckt fuhr er auf, als er zu Lauren blickte und schließlich zu Demetri, wurde ihm klar, dass ihr Gast bereits eingetroffen war.
An der Tür klopfte es, Aro sah Laurens nervöses Zucken, und späte kurz zur Tür, wo bereits Felix eingetreten war. Nun hatte er keine Zeit mehr jemanden zu antworten Aro rief nur noch:
"Haltet ihn auf!" Er richtete sich währenddessen an Felix, Demetri und Chelsea. Er hoffte, dass dort wo Benjamin war auch genug Wachen bereit standen.
"Du rührst dich nicht vom Fleck, sonst passiert dir noch etwas", rief er zu Lauren, während sie bereits zur Tür hinausschlüpften. Er selbst musste seine Brüder aufsuchen.

"Keine Sorge, dass hatte ich sowieso nicht vor." flüsterte sie trotzig. Das ganze geht mich nichts an. Ich habe meine "Pflicht" erfüllt, Benjamin ist ja schließlich hier. Aber ich muss zugeben, neugierig bin ich ja schon ... Wie will Aro mit ihm fertig werden, ohne ihn zu töten? Er hat zwar immer noch Tia, aber wer sagt, dass Benjamin ihm überhaupt zuhören wird? Er kann genau so gut das ganze Schloss in Schutt und Asche legen und danach Tia suchen. Eigentlich wäre das eine gute Gelegenheit ab zuhauen. Aber will ich wirklich weg? Vllt. doch erst wenn die Sache mit Benjamin geklärt ist. Es gibt noch so viel, dass ich nicht weiß. Vorallem brauche ich Tipps für den Umgang mit diesem blöden Durst ...
Lauren sah zu wie die Vampire den Raum verließen um nach Benajmin zu suchen. Sie setzte sich in ihre gewohnte Position, legte ihren Kopf auf die Knie und konzentrierte sich. Wenn ich schon nichts von dem Kampf sehen werde, dann kann ich wenigstens versuchen etwas zu hören.

Demetri spürte ein leichtes Beben. Benjamin war hier! Er hätte es schon vorher merken müssen, so was hätte ihm echt nicht entgehen dürfen.
Aro's Befehl war eindeutig und so warf Demetri Lauren noch einen kurzen, warnenden Blick zu, ehe er mit Felix und Chelsea den Raum Richtung Thronsaal verließ. Es war besser, sie blieb, wo sie war. Mit ihrer vorlauten Art war sie sicher keine große Hilfe.

~tbc Thronsaal~

Alles was sie hören konnte waren Flüche, lautes Knurren und etwas das sie noch nie gehört hatte. Es klingt so, als würden sie Steine gegeneinander werfen. Was passiert da nur? Der Geruch von Feuer lag in der Luft. Denk nach, jetzt ist die einzige Gelegenheit von hier weg zukommen! Aber Benjamin ... er kann mich foltern auf Arten die ich mir nicht einmal vorstellen kann. Das einzige was ihn jetzt noch ablenken könnte wäre Tia. Und wo sind den diese Zwillinge wenn man sie mal braucht? Ich sollte mir erst einmal ansehen wer gewinnt. Wenn sie Benjamin schnell in den Griff bekommen, sollte ich wohl nicht dabei erwischt werden wie ich Tia befreie ...
Lauren sprang über Aros Schreibtisch und landete direkt vor der Tür. Für den Bruchteil einer Sekunde fragte sie sich, wie weit sie wohl springen könnte. Sie lief so schnell sie konnte zum Thronsaal, versteckte sich aber wieder hinter der Tür um sich erst einen Überblick zu verschaffen. Es dauerte etwas, bis sie das Bild das sich ihr dort bot, richtig verstanden hatte.

~tbc: Thronsaal~

comefrom *Kerker*

Als Corin mit Alec, Jane und Tia zu Aros Arbeitszimmer kamen klopfte Corin an und wartete dan ab.

Aro war von seinen Gespräch mit seinen Brüdern zurück in sein Arbeitszimmer gekommen. Nun schritt er immer wieder auf und ab. Dann blieb er mal still stehen. Er überlegte, was er nur mit Benjamin machen konnte. Dieser Kerl hatte ihn sehr sauer gemacht. Wollte er ihn jetzt noch in seiner Wächtergarde? Aus den Keller könnte er ihn im Moment noch nicht lassen, denn dazu war er zu gefährlich.
Immer wieder kreisten Arso Gedanken um das alles, doch er fand keine Lösung für sein Problem.
Da klopfte es an der Tür.
"Herein."

Nachdem Tia im Kerker unsanft wieder abgeholt wurde, schritten die vier durch die langen Flure des Hauses. Jetzt zu fliehen oder sie anzugreifen, war zu gefährlich. Gegen drei von ihnen hatte sie keine Chance.
Nach einiger Zeit blieben sie vor einer Tür stehen und einer der Volturi klopfte an. Ein leises, machtvolles "Herein" war zu hören, eindeutig die Stimme von Aro. So viele Fragen quälten Tia, es war kaum auszuhalten. Die Tur wurde geöffnet und Tia fügte sich den anderen und betrat mit ihnen das Zimmer.

Es traten ein seine Wächter und die Freundin von Benjamin, diese Tia. Aro war zufrieden, denn wenigstens lief dies nach Plan.
"Und wie erging es dir im Kerker?", fragte er höfflich, um nicht gleich mit allem herauszuplatzen. Schließlich wusste er nicht, ob sie die Anwesenheit ihres Freundes mitbekommen hatte.

Als Tia einige Meter vor Aro stehen blieb fragte er: "Und wie erging es dir im Kerker?" Ein kleines Lächeln war in seinem Gesicht zu erkennen. Tia atmete tief ein und erkannte sofort den Geruch, der an Aros Kleidung haftete. Benjamins Geruch.
"Wo ist er?" Ihre Stimme klang zu leise und schwach, aber ihr Blick blieb eisern auf Aro gerichtet. Benjamin war hier gewesen. Was hatten sie mit ihm gemacht?

Sie erkannte wohl Benjamins Geruch an Aro. Er war so durch den Wind gewesen, dass er vergessen hatte etwas neues anzuziehen, denn sein Anzug stank gerade zu nach Rauch. Er schüttelte leicht den Kopf und lächelte trotzdem immer noch.
"Na, das würde dich interessieren. Du wirst es schon bald erfahren, doch sag mir jetzt erst einmal ein paar Sachen über Benjamin."

Was wollte er über Benjamin wissen? Was war hier nur geschehen, als sie in dem Kerker gewesen war...
Tia ließ ihre Lippen geschlossen und bebte vor Aufregung.
Nichts würde sie ihm erzählen.

Sie stand weiter schweigend vor ihm. Er spürte förmlich ihren Zorn, darüber, dass Benjamin hier war. Aro konnte ebenso geduldig sein wie sie.
"Ich will alles über Benjamin und euren Zirkel wissen", sagte er nach einer Weile, um ihr auf die Sprünge zu helfen. Dann setzte sich Aro an seinen Schreibtisch. Er schmöckerte etwas in Papieren, während er darauf wartete, dass Tia die Sprache wiederfand.

Tia blieb schweigend in dem Raum stehen, während Aro in einigen Papieren auf dem Schreibtisch umherblätterte. Sie konnte die Blicke der anderen hinter ihr spüren, fast so als bohrten sie sich durch ihren Rücken.
Doch Tia war fest entschlossen. Aro würde von ihr nichts erfahren. Weder von Benjamin noch von ihrem Zirkel. Aus ihrem Mund würde nicht kommen, dass vielleicht dazu führen konnte dass Aro noch mehr Schaden anrichten würde oder ihm bei seinen Machenschaften helfen könnte.

Corin konnte es nicht fassen , Tia blieb einfach stumm. "Diese Ägyptischen Vampiere sind so was von dreist !", dachte sie wütend.

Nachdem Aro lange Zeit gewartet hatte, wurde er schließlich doch ungeduldig. Er blickte von seinen Papieren auf und musterte Tia, welche noch immer so stand, wie er sie hatte stehen lassen. Ihr braunes Haar viel ihr über die Schultern und ihr Gesicht starrte in eine Richtungt. Sie hatte noch immer einen aufmüpfigen Ausdruck in den Augen. Aro wurde ungeduldig und grämte sich, weil er kein Mittel hatte sie zum Sprechen zu bewegen. Oder doch?, er musste kurz an Lauren denken, die selbst Felix verletzten konnte. Würde Schmerz funktionieren? Wollte er sie wirklich dadurch zum Reden bewegen. Oder sollte er einfach zu Benjamin gehen? Hatte dieser sich bereits beruhigt?
Fragen über Fragen, die ihm im Kopf herum geht, bis er schließlich noch einmal das Wort ergriff.
"Du bist also gar nicht gewillt auch nur ein Wort über dies alles zu verlieren?"

Corin hob eine Augenbraue und wartete ab was Tia jetzt wohl sagen würde.